Weniger CO2 durch mehr Bahnverkehr

    Vorreiter ArcelorMittal ArcelorMittal nutzt in Deutschland für die Rohstoffversorgung zu fast 100 Prozent den umweltfreundlichen Transport mit der Bahn. Für die Belieferung der Kunden geht das leider nicht immer. Dennoch hat sich ArcelorMittal auch beim Versand die weitere Reduktion von CO2-Emissionen auf die Fahnen geschrieben.


    Im Unterschied zu Ganzzügen, bei denen der ganze Zug mit ArcelorMittal Produkten beladen wird, geht es im Einzelwagenverkehr um einzelne Wagons, die mit anderen Wagons anderer Verlader zusammengebracht werden. Diese Transportvariante ist sehr komplex in der Koordinierung und deshalb in vielen Ländern schon nicht mehr üblich. Sie spart aber Emissionen und Energie.

    Mehr als ein Drittel der versendeten acht Millionen Tonnen Stahl und Stahlprodukte transportiert ArcelorMittal mit der Bahn. Damit liegt der Stahlhersteller im Vergleich zur Konkurrenz weit vorn. Im Durchschnitt versenden deutsche Stahlhersteller ihre Produkte nur zu 17 Prozent auf der Schiene.

    Weit mehr als die Hälfte der per Bahn versandten Produkte wird im Einzelwagenverkehr befördert. Einzelwagenverkehr bedeutete, dass einzelne Waggons von ArcelorMittal gesammelt und innerhalb des Bahnnetzwerks mit Waggons anderer Versender zu einem Zug zusammengestellt und befördert werden. Das ist für die Bahnen eine große logistische Herausforderung. Im Masterplan Schienengüterverkehr bekennt sich die Bundesregierung aber dazu, den Einzelwagenverkehr in Deutschland weiterzuführen. In einigen Ländern wie Polen oder Frankreich ist dieser vor allem wegen der hohen Kosten bereits weitgehend abgeschafft.

    Für ArcelorMittal ist es wichtig, auch im Verkehrsbereich Emissionen so weit wie möglich einzusparen. Das geht aber nur, wenn die Bahn dafür die notwendigen Voraussetzungen bieten kann. Wie das erreicht werden kann, erarbeitet derzeit eine Arbeitsgruppe aus Bundesverkehrsministerium, Deutscher Bahn und Wirtschaftsverbänden.

    Sybille Klipstein, Global Buyer bei ArcelorMittal - European Procurement Organisation and Logistics, hat dazu eine klare Vision: „Wir können die 37 Prozent des Transports über die Schiene auf 50 Prozent steigern und damit fast vier Millionen Tonnen emissionsarm über die Schiene transportieren. Dafür müssen aber die Rahmenbedingungen entsprechend optimiert werden.

    Für ArcelorMittal sind im Bahnverkehr vor allem sechs Bereiche wichtig: Kosten, Flexibilität, Zuverlässigkeit, Lead Time, Servicequalität rund um den Versand sowie Auswirkungen auf die Umwelt.

    Noch immer sind bei vielen dieser Indikatoren Lastwagen die günstigere Alternative für die Transporte, vor allem wenn der Kunde Spezialanforderungen hat. Dafür gibt es mehrere Gründe: Kapazitätsengpässe bei der Bahn, fehlende Informationen, nicht verfügbare Waggons, fehlende Gleise beim Kunden oder Baustellenplanung sind nur einige davon.

    Potenziell könnten mit der weiteren Verlagerung des Transports von der Straße auf die Schiene nicht nur Kosten, sondern auch mehr als die Hälfte der Emissionen und Energie eingespart werden. „Das motiviert uns, weiter daran zu arbeiten, dass mehr Versand auf die Schiene kommt“, kommentiert Sybille Klipstein.